SVT-Bauart Kruckenberg

Ebenfalls 1938 wurde ein dreiteiliger Leichtbautriebzug gebaut. Hier kamen 100 Sitzplätze in der 2. Klasse zum Einbau. Aus einem Küchenabteil mit Anrichte wurden die Fahrgäste am Platz bedient. Mit diesem innovativen Fahrzeug erreichte man bei einer Versuchsfahrt 215 km/h.

 

Fotos und Informationen zum SVT Bauart "KRUCKENBERG"

Ein Artikel in der Tageszeitung „Der Prignitzer“ war Auslöser, mit Mario Sembritzki Kontakt aufzunehmen. Mario Sembritzki ist Autor des Buchs „Das Bahnbetriebswerk Wittenberge“ und mit den Örtlichkeiten vertraut. Er verfolgte die Geschichte des SVT 137 155 in Wittenberge jahrelang und hat jetzt bei der Auflösung einer Kleingartenkolonie Reste des „Kruckenberg“ entdeckt. Ihm ist zu verdanken, dass Teile des Kruckenbergs gerettet und zum Verkehrsmuseum Dresden überführt werden konnten.

Zur Geschichte sagt Wikipedia: Der dreiteilige Triebzug SVT 137 155 bestand aus zwei Maschinen- sowie einem Mittelwagen und hatte Jakobsdrehgestelle an den Wagenübergängen. Am 23. Juni 1939 erreichte der 137 155 bei einer Testfahrt auf der Strecke Hamburg–Berlin eine Geschwindigkeit von 215 km/h. Es kam in der Erprobungsphase zu Brüchen der Treibradsatzwellen und infolge des Kriegsbeginns zu keinem weiteren Einsatz.

Nach 1945 verblieb das Fahrzeug im Schadwagenpark der Reichsbahn (DR) in der DDR. Dort wurde er 1958 ausgemustert und 1967 im Raw Wittenberge verschrottet. Ein Trieb-Drehgestell mit dem originalen Strömungsgetriebe konnte durch das Verkehrsmuseum Dresden vor der Verschrottung bewahrt werden. Bis Anfang der 1990er Jahre auf einem Abstellgleis im Dresdner Industriegelände im Freien hinterstellt, kann dieses nunmehr zusammen mit einem originalen Maybach GO 6 Motor im Verkehrsmuseum Dresden besichtigt werden. In Wittenberge wurde der SVT in mindestens 6 Teile zu je ca. 4,5m zerlegt und den Kleingärtnern des RAW Wittenberge zu einem symbolischen Preis überlassen. Bis in die heutige Zeit haben einige Teile überlebt.

Nach Aufgabe einer Parzelle in der Kleingartenkolonie „Gartenfreunde“ wurde es möglich, ein Teil des Triebwagens zu retten. Bei zwei weiteren Teilen kam jedoch jede Rettung zu spät. Sie wurden bereits in den letzten Jahren verschrottet. Das Verkehrsmuseum Dresden zeigte Interesse an diesem Relikt, nachdem Herr Sembritzki die Information und die ersten Bilder weitergeleitet hatte und so wurde es möglich, nach über 50 Jahren der Zerlegung, ein Originalteil zu bergen und es nach Dresden zu überführen.

Ob noch weitere Teile des SVT 137 155 auftauchen? Die Zeit wird es zeigen.

Axel Schwipps veröffentlicht eine Ausarbeitung über den „Kruckenberg“!